Geschichte

 70 Jahre Blasmusik aus Kemmlitz

 

Vor nunmehr  70 Jahren erklangen in Kemmlitz auf alten, aber immer noch intakten Instrumenten die ersten zaghaften Töne.

Einige musikinteressierte Männer fanden Interesse an der Blasmusik und gingen tatkräftig zur Sache. Sie kamen aus verschiedenen Ortschaften rund um das Kemmlitzer Kaolinwerk. Das Interesse an der Blasmusik wuchs ständig. Aus dem Raum Mügeln gab es zur damaligen Zeit schon einige Musiker, die in der Kapelle der "Lipsia Mügeln" verankert waren.

 

Mit großer Unterstützung der damaligen Verantwortlichen des Kemmlitzer Kaolinwerkes wurden die ersten Übungsstunden und natürlich die ersten Auftritte durchgeführt. Der erste Kapellenleiter war damals Herr Paul Körner.

Unter seiner Leitung wurden damals die ersten Auftritte in Kemmlitz und Umgebung zum Erfolg.

 

Die Entwicklung der Blasmusik ging danach immer weiter. Große Unterstützung gab es immer wieder durch den Betrieb. In den 50er Jahren übernahm Paul Jung, ein ehemaliger Militärberufsmusiker, die Leitung der Kapelle.

Die Qualität der Kapelle verbesserte sich danach natürlich sehr.

In diesem Zusammenhang muss auch der Musiker Johannes Rumberg genannt werde.

Von ihm kann man behaupten, dass er zum damaligen Zeitpunkt das schlagende Herz der Kapelle war.

 

Der Aufschwung ging weiter. Es wurden nun auch neue Instrumente und Uniformen gekauft. Auftritte mit Kapellen aus nah und fern fanden statt. Die Musikproben fanden weiterhin einmal in der Woche während der Arbeitszeit statt. Die Mitglieder der Kapelle waren zu dieser Zeit zu 80% im Kaolinwerk beschäftigt. Der Probenraum war sehr bescheiden in einer Baracke auf dem Sandberg. Daher hatten wir auch unseren Spitznamen "Die Sandbergpfeiffer".

 

Zu DDR-Zeiten musste die Kapelle natürlich auch zum 1.Mai, zum Tag der Befreiung, zu Jugendweihen, am 7.Oktober und vielen anderen öffentlichen Veranstaltungen spielen. Politische Einsätze waren ein Muss. Natürlich erfolgte der Einsatz auch zu betrieblichen Anlässen, wie zum Beispiel dem Tag des Bergmannes, zum Frauentag, zu den Weihnachtsfeiern und Betriebsabschlussfeiern. Viele Jahre musizierten wir unter der Leitung von Paul Jung.

 

Aus Altersgründen wurde der Taktstock dann an Johannes Fleischer weitergereicht.

Er war der erste Trompeter in der Kapelle. Diese Zeit mit ihm verlief ebenfalls sehr erfolgreich. Neuzugänge verstärkten unser Team. Tatkräftige Unterstützung und finanzielle Hilfe erhielten wir auch weiterhin durch den Betrieb. Es wurde möglich, neue Kleidung zu kaufen.

 

Dann kam die politische Wende.

Das Kemmlitzer Kaolinwerk wurde an die Amberger Kaolinwerke Hirschau verkauft. Was wird aus den Musikern, die sich zwischenzeitlich "Kemmlitzer Blasmusikanten" nannten? Das fragten sich alle Musiker und Fans.

 

Johannes Fleischer und Hans Esch ergriffen die Initiative und nahmen zu diesem Werk Verbindung auf.Es wurde Kontakt zu der dort bestehenden Blaskapelle des Kaolinwerkes Hirschau-Schnaittenbach aufgenommen. Gemeinsam mit der Geschäftsführung und dem Kapellenvorstand wurden so die Weichen für den weiteren Erhalt der Kemmlitzer Blaskapelle gestellt.

Der Probenraum wurde in ein leerstehendes Gebäude im Werk verlagert. Diesen Probenraum nutzen wir noch heute - und das ohne Kosten.

Finanziell hat sich auch erheblich viel geändert. Infolge der Unterstützung konnten einige dringende Anschaffungen vorgenommen werden, so z.B. Uniformen, Noten, Notenmappen und Instrumente.

 

Nach 1989 kam es unter anderem auch zu Einsätzen in Ochsenhausen, Öhningen, Völklingen und in Hirschau. Bei all diesen Einsätzen konnten wir viel lernen. Durch den intensiven Austausch von Notenmaterial war es von nun an möglich, viele neue und schöne Titel einzustudieren und den Menschen zu Gehör zu bringen. Die Güte und Qualität der Musik verbesserten sich sehr, nicht nur zur Freude unserer Fans.

 

Im Jahr 2000 gab es nochmal einen Wechsel des Taktstockes. Klaus-Dieter Kresse übernahm die musikalische Leitung.

Er spielt ausserdem in der Kapelle die 1. Klarinette.

 

Neue Musiker konnten durch Mundpropaganda und Werbung aufgenommen werden. Bemerken möchten wir noch, dass heute keiner der Musiker mehr im Kaolinwerk beschäftigt ist.

 

An dieser Stelle nochmals ein großes Dankesschön an die Caminauer Kaolinwerke Niederlassung Kemmlitz für die großzügige Unterstützung der Kapelle.

 

Wir wünschen uns, dass die Kemmlitzer Blasmusikanten noch lange fortbestehen und ihre Fans mit der Musik erfreuen können. Dafür ist aber "Nachwuchs" dringend erforderlich. Jeder, der ein Blasinstrument spielen möchte, ist bei uns herzlich willkommen.

 

Ein Dankeschön auch an all unsere Fans, die uns immer wieder ermutigen, mit der Musik weiterzumachen und in der Öffentlichkeit in Erscheinung zu treten.

 

                                     " Glück auf"